Bewegung wird meist mit dem Fach Sport in Verbindung gebracht und häufig den Sportlehrer*innen überlassen. Uns ist bewusst, dass dies nicht richtig ist.
Ein guter Schulsport ist zwar eine hervorragende Voraussetzung für eine bewegte Schule, trotzdem ist Bewegungserziehung mehr.
Zum Schulalltag gehört an unsere Schule beides: Anspannung und Entspannung, Ruhe und Bewegung. Kinder lernen durch Begreifen. Deshalb muss der traditionelle „Sitz-Unterricht“ zugunsten eines Lernens, an dem der Körper durch Bewegung in stärkerem Maße beteiligt ist, verändert werden.
Der Anna-Freud-Schule wurde am 18.0.2008 im Rahmen von „Schule und Gesundheit“ das Teilzertifikat „Bewegung“ verliehen.
Das Mobiliar unserer Schule gewährleistet allen Schüler*innen einen größengerechten Stuhl und Tisch. Gemeinsam achten Schüler*innen und Lehrer*innen darauf, dass die Sitzmöbel individuell eingestellt sind. Die Schüler*innen werden angehalten, ihre Sitzhaltung selbständig und bewusst zu wechseln.
Unser Kollegium verbindet das kognitive Lernen mit Bewegung. Den Lehrkräften stehen hierzu didaktisch-methodische Anregungen für die Gestaltung einer bewegten Schule zur Verfügung (Bücher, Fortbildungsmaterial, etc.) Gemeinsam wurden einige entsprechende Fortbildungen wahrgenommen und entsprechend umgesetzt.
Fachbezogene Beispiele
Hausaufgaben: Bewegung aufgeben (z. B. Kniebeugen nach 15 Minuten Arbeit , etc)…
Auflockerungsübungen, Entspannungsphasen, Bewegungszeit …
…und vieles mehr
In unserer Schule werden in allen Klassen zu Stundenbeginn verbindlich Gleichgewichtsübungen durchgeführt.
Durch veränderte Lebensbedingungen sind heute unter den Schülern und Schülerinnen Gleichgewichtsprobleme weit verbreitet, die oftmals Lernstörungen, Konzentrationsproblemen und verminderte Leistungsfähigkeit hervorrufen können.
In einer wissenschaftlich begleiteten Studie des Hessischen Kultusministeriums (2010-2012) konnte nachgewiesen werden, dass durch regelmäßige Gleichgewichtsübungen zunächst das Gleichgewicht der Schüler und Schülerinnen weiterentwickelt wird. Darüber hinaus werden auch die Noten in Deutsch, Mathematik und Sport messbar verbessert und damit auch das Klassenklima und die Lernatmosphäre positiv beeinflusst. Das Kollegium der AFS hat sich in einer gemeinsamen Fortbildung mit diesem Thema befasst, das Projekt Schnecke im Schulprogramm verankert und arbeitet nun mit den Kindern nach dem Gleichgewichtskalender von Dorothea Beigel. Sie war 2007 – 2012 Projektleiterin des Projekts „Schnecke-Bildung braucht Gesundheit“ mit dem Schwerpunkt „Hören-Sehen-Gleichgewicht“ im Hessischen Kultusministerium.
In jeder Klasse hängt ein solcher Kalender mit kurzen Gleichgewichtsübungen, die jeweils zum Stundenbeginn durchgeführt werden und ca. 1 bis 3 Minuten dauern. So wird täglich das Gleichgewicht unserer Kinder mit kurzen Minutenübungen gefördert.
Ein gutes körperliches Gleichgewicht steht in Wechselwirkung mit dem psychischen Gleichgewicht der Kinder. Die Schüler und Schülerinnen der AFS werden auf diese Weise ganzheitlich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und ihrer Lernbereitschaft gefördert.
In den Pausen brauchen die Schüler*innen Gelegenheit zum Toben, Spielen und Entspannen. Unser Ziel ist, das Schulgelände, innen und außen, als Bewegungsraum zu betrachten.
Zurzeit stehen den Kindern folgende Möglichkeiten in der Pause zur Verfügung:
Diese werden im Schuppen auf dem Pausenhof aufbewahrt. Das Ausleihsystem wird von den jeweiligen vierten Klassen organisiert.
Außerdem kennen unsere Schüler*innen aus dem Sport- oder Klassenunterricht verschiedene Spiele und Spielformen, die sie auch ohne Anleitung in den Hofpausen durchführen.
Sportunterricht wird an der Anna-Freud-Schule nach Stundentafel in drei Einzelstunden pro Woche und Klasse erteilt. In unserer Schule unterrichten Sport ausschließlich Fachlehrer*innen.
Teile des Sportförderunterrichts fließen in den „normalen“ Sportunterricht mit ein. Ein Ausfall der Sportstunden wird vermieden. Die Fachlehrer*innen geben den Schüler*innen Anregungen für selbständiges Bewegen, z. B. für Pausenspiele, Spiele mit der Familie etc.
Die Anna-Freud-Schule nimmt regelmäßig an außerunterrichtlichen sportlichen Wettbewerben teil.
Unsere Schule weist konstant außerordentliche sportliche Erfolge auf Kreis- und Hessenebene auf, nicht zuletzt Ergebnis der hohen Motivation unserer Schüler*innen, des Engagements unserer Sportlehrer*innen ( auch an Wochenenden ) und der guten Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule.
An unserer Schule werden die Eltern schon bei den ersten Informationsabenden vor der Einschulung über die Bedeutung der Bewegung informiert. Sie erhalten Anregungen zur Bewegungserziehung in Familie und Freizeit. Es finden gemeinsame Bewegungsaktivitäten statt, z. B. im Rahmen der Projekttage. Die Eltern bringen sich bei der Ausgestaltung der bewegungsfreundlichen Schule, z. B. Pausenhofgestaltung, mit ein.
Ein festes Ritual an unserer Schule ist zum Beispiel das Gefängnisballturnier, an dem alle Eltern zum Zuschauen eingeladen sind und eine Bewirtung durch die jeweiligen dritten Klassen stattfindet.
Spiel- und Sportveranstaltungen gehören zum Schulleben der Anna-Freud-Schule. Bei Schulfesten findet der Aspekt der Bewegung stets Berücksichtigung. In jedem Schuljahr gibt es Angebote als Arbeitsgemeinschaften im Bereich „Schule und Verein“, z.B. Leichtathletik in Kooperation mit der LG EVO Seligenstadt. Ein Ausbau dieses Angebotes wird angestrebt und ist erwünscht.
Das Schulgelände wird nach dem Unterricht von den Kindern der Schul- und Hausaufgabenbetreuung als Bewegungsgelände genutzt, ebenso die Sporthalle.
Bei Klassenfahrten wird der Bewegungsaspekt berücksichtigt, es gibt häufig Wanderfahrten und wirkliche Wandertage.
Die materielle Ausgestaltung der bewegten Schule wird im Schulbudget regelmäßig berücksichtigt.